INTEL

Der einstige Gigant der Halbleiterindustrie

Intel’s KI-Offensive: Aufholjagd im Markt für künstliche Intelligenz Intel, befindet sich in einer entscheidenden Phase seiner Unternehmensgeschichte. Nach Jahren der Dominanz im PC-Markt sieht sich der Chipriese nun mit der Herausforderung konfrontiert, im rasant wachsenden Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) Fuß zu fassen. Hier ein Überblick über Intels aktuelle KI-Strategie und -Produkte:

Gaudi3: Intels Antwort auf Nvidia

Intel hat kürzlich seinen neuesten KI-Chip Gaudi3 vorgestellt, der speziell für Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz entwickelt wurde. Mit diesem Chip zielt Intel direkt auf den Marktführer Nvidia ab, dessen Grafikkarten wie die H100 derzeit die großen KI-Modelle wie ChatGPT antreiben. Gaudi3 soll laut Intel vergleichbare Leistung wie Nvidias H100 und AMDs kommender MI300X bieten. Die Gaudi-Chip-Serie wird seit der Übernahme von Habana Labs im Jahr 2019 von Intel produziert und stellt einen wichtigen Baustein in Intels KI-Strategie dar.

Core Ultra und Xeon: KI für PCs und Server

Neben Gaudi3 hat Intel auch neue Prozessoren-Linien vorgestellt:

  1. Core Ultra Prozessoren: Diese Chips sind für Laptops und PCs konzipiert und verfügen über eine integrierte “Neural Processing Unit” (NPU). Damit sollen KI-Anwendungen direkt auf dem Gerät schneller ausgeführt werden können.
  2. Xeon-Chips der 5. Generation: Diese Server-Prozessoren sind ebenfalls mit einer NPU ausgestattet und sollen vor allem für das Ausführen von bereits trainierten Sprachmodellen eingesetzt werden.

Beide Prozessor-Linien werden im 7-Nanometer-Verfahren produziert, was Leistung und Energieeffizienz verbessern soll.

Der KI-PC: Intels Vision für die Zukunft

Intel setzt stark auf das Konzept des “KI-PCs”. Darunter versteht das Unternehmen Computer, die speziell entwickelte KI-Technologie nutzen, um Produktivität, Kreativität, Gaming und Sicherheit zu verbessern. Diese PCs arbeiten mit einer Kombination aus CPU, GPU und NPU, um KI-Aufgaben lokal und effizienter zu erledigen. Einige Anwendungsbeispiele für KI-PCs laut Intel:

  • Schnelleres Verfassen von E-Mails und verbessertes Reporting
  • Automatische Zusammenfassungen und detaillierte Notizen in Online-Meetings
  • KI-gestütztes Upscaling zur Verbesserung der Gaming-Qualität
  • Verbesserte IT-Ops durch erweiterte Telemetrie und Netzwerküberwachung

Herausforderungen und Chancen

Trotz dieser ambitionierten Pläne steht Intel vor erheblichen Herausforderungen:

  1. Verpasste Chancen: Intel hat in der Vergangenheit wichtige Gelegenheiten verpasst, wie etwa eine potenzielle Beteiligung an OpenAI vor sieben Jahren.
  2. Starke Konkurrenz: Nvidia dominiert derzeit den Markt für KI-Hochleistungsprozessoren, und auch AMD setzt große Hoffnungen in seine eigenen KI-Chips.
  3. Technologischer Rückstand: Intel setzte lange Zeit auf klassische Zentralprozessoren (CPUs) für KI-Berechnungen, während sich Nvidias GPU-Architektur als besser geeignet erwies.

Dennoch gibt es auch Grund zur Hoffnung für Intel:

  • Mit Gaudi3 und den neuen Core Ultra und Xeon-Prozessoren zeigt Intel, dass es die Bedeutung von KI erkannt hat und aktiv in diesem Bereich investiert.
  • Intel plant, Ende 2025 eine komplett neue Familie von KI-Prozessoren auf den Markt zu bringen.
  • Das Unternehmen arbeitet mit zahlreichen Partnern zusammen, um ein breites Ökosystem für KI-Anwendungen auf Intel-Hardware zu schaffen.

Fazit

Intel befindet sich in einer entscheidenden Phase seiner Unternehmensgeschichte. Der Erfolg im KI-Markt könnte darüber entscheiden, ob der Chipgigant seine frühere Dominanz zurückgewinnen kann. Mit neuen Produkten wie Gaudi3 und dem Konzept des KI-PCs zeigt Intel, dass es gewillt ist, in diesem wichtigen Zukunftsmarkt eine führende Rolle zu spielen. Ob diese Strategie aufgeht, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.